Nun der Bericht über eine Schülerfirma der ersten Stunde (2009/2010):
Der GK-Kurs 12 von Herrn Klützke gründete im Rahmen des JUNIOR-Projekts die Schülerfirma Young Advertisement
Unternehmer für ein Jahr
Was gehört alles zur Gründung eines Unternehmens? Wie ist ein solches überhaupt aufgebaut?
Was bedeuten Vermittlungsprovision, Gewinnspanne und Marktforschung? Als wir am Anfang
des Schuljahres mit diesen Fragen konfrontiert wurden, war das alles noch ein einziger unklarer
Haufen von Begriffen.
Das Projekt JUNIOR sollte uns in diesem Bereich Klarheit und den nötigen Durchblick verschaffen.
Das Ziel war, zu mehr Sozialkompetenz, Organisationsarbeit und Kommunikationstechniken
zu kommen, verbunden mit einem Einblick in das Wirtschaftsleben und den echten Markt.
Dies alles beinhaltet unser Projekt: Die Gründung eines Unternehmens. Und zwar kein
fiktives, das nur in den Schulräumen existiert, sondern ein reales Unternehmen, das sich
ein Jahr lang auf dem echten Markt behaupten muss.
Das alles klang ansprechend und hoch interessant. Aber wie geht man so etwas an?
Wir entwickelten eine Idee, dachten uns einen Firmennamen aus, gestalteten ein Logo
und wählten einen Chef und seine Abteilungsleiter. Desweiteren mussten Firmendaten,
also Adresse, Bankkonto etc. eingerichtet werden. Und natürlich musste die Registrierung
unseres Unternehmens bei JUNIOR erfolgen. Die Werbeagentur Young Advertisement war geboren.
Zur Gründung eines Unternehmens gehört aber nicht nur eine Idee, sondern auch eine strukturiert
geplante Umsetzung. Die Frage nach dem Startkapital lösten wir mit dem Verkauf von
90 Anteilsscheinen à 10 €, die wir an Leute in unserem Verwandtenkreis, aber auch an
„offizielle“ Personen und Firmen verkauften. Damit erzielten wir 900 €, aus denen wir unsere
ersten notwendigen Ausgaben bestritten.
Wir schwer es ist, Kunden zu gewinnen, mussten wir in den nächsten Monaten feststellen.
Ein gut funktionierendes Marketing ist da unverzichtbar. Unser Ansatz war, Kundenkontakte
über unseren Bekanntenkreis herzustellen, auch wenn das erst einmal kleinere Aufträge
bedeuten würde. Wir starteten mit einem Werbeauftrag für einen Nachhilfelehrer, der
mithilfe von Handzetteln Teilnehmer an einem Abiturvorbereitungskurs gewinnen wollte.
Es folgten Aufträge für eine Band in Form von Plakaten und für einen Künstler, der seine
Bekanntheit durch Plakatdrucke und Handzettel steigern will. Unseren aktuellen Auftrag erfüllen
wir für die Firma NARDA aus Pfullingen, die im Sommer ihr 10-jähriges Jubiläum feiern.
Dafür werden wir Einladungen entwerfen und drucken.
Solche Aufträge bedeuten nicht nur Arbeit, man lernt auch, wie man mit Kunden umgeht,
die sozusagen den Erhalt der Firma bedeuten. Man muss auch lernen, Auseinandersetzungen
zu führen, wenn es zu Meinungsverschiedenheiten oder Nichteinhaltung von Terminen kam.
Es wird spannend und interessant bleiben dieses Jahr, aber auch arbeitsreich und zeitaufwendig.
Aber die Erfahrungen, die wir alle davon mitnehmen können, werden dem gerecht sein.
Für die Erlernung neuer, in der heutigen Zeit wichtiger Kompetenzen sind wir durchaus bereit,
Stress und Aufwand auf uns zu nehmen!
Regina Mosch
Vorstand von Young Advertisement